Gut Ding braucht Weile
Ignaz Bösendorfer gründete seine gleichnamige Klaviermanufaktur im Jahre 1828 und widmete sich der Herstellung der bestmöglichen Instrumente. Es dauerte nicht weniger als 185 Jahre, um den Meilenstein des 50.000sten Instrumentes zu erreichen. Wir leben in einem Zeitalter der Massenproduktion; deshalb sind wir besonders stolz darauf auch heute noch auf traditionelle Weise erlesene Instrumente zu bauen. Sie reflektieren die Wiener Klavierbaukunst und inspirieren mit ihrem unverwechselbarem »Klang, der berührt«.
Schon in frühen Jahren baute Bösendorfer neben den regulären Flügeln auch Flügel für Sammler und Liebhaber von schönen Möbeln. Dementsprechend reichhaltig ist die Quelle aus der wir für den Flügel mit der Opus Nr. 50.000 schöpfen konnten. Inspiriert haben uns letztlich zwei Instrumente, die für die Weltausstellung 1867 in Paris gebaut wurden. Beide Flügel entstanden im neo-klassischen Stil. Ein Flügel stammt aus der Feder des berühmten dänischen Architekten Theophil Hansen, dessen 200sten Geburtstag wir dieses Jahr feiern. Hansen hatte großen Einfluss auf die Gestaltung der Wiener Ringstrasse. Unter anderem wurde das Parlament und der weltberühmte Musikverein mit seinem außergewöhnlichen Goldenen Saal und Brahms Saal nach seinen Plänen errichtet. Den zweiten Flügel konzipierte Anton Grosser. In seinem Entwurf verwendete er goldene Karyatiden, ähnlich jener, die noch heute im Goldenen Saal des Musikvereins zu sehen sind.
Unser Flügel Opus Nr. 50.000 ist ein neo-klassisches Instrument für das 21. Jahrhundert. Ein wesentliches Stilelement dieses Designs – die umfangreiche Verwendung von Gold – zieht sich durch den gesamten Flügel. Eingerahmt mit einer Blattgoldleiste entfaltet sich im Inneren das leuchtende Gold auf dem gesamten Rahmen, der von Hand mit Blattgold überzogen wurde. Inspiriert von den Gold-Karyatiden des Musikvereins und vom Anton Grosser Klavier wurden die beiden Karyatiden auf der Vorderseite des Instrumentes im traditionellen Wachsausschmelzverfahren aus Bronze hergestellt und mit 24 Karat vergoldet. Die original Vorlage dazu wurde in Handarbeit über mehrere Monate aus Holz geschnitzt.