Einzigartiges Werk des Weltenkünstlers Gustav Klimt
Der Lebensbaum zählt zu den Hauptwerken von Gustav Klimts „goldener Periode“ und gilt als Höhepunkt seiner ornamentalen Entwicklung.
Für diesen monumentalen Fries fertigte er beeindruckende 1:1 Werkszeichnungen an. Mehrfach überarbeitet, versah Klimt diese Zeichnungen mit handschriftlichen Notizen und Anweisungen für die spätere Ausführung der Mosaikelemente. Das macht sie zu künstlerisch einzigartigen Werken, die dauerhaft im MAK Museum für angewandte Kunst in Wien ausgestellt sind. Mit dem Lebensbaum thematisiert Klimt nicht nur den Kreislauf des Lebens sondern auch das alles miteinander in Beziehung steht und sich gegenseitig beeinflusst.
Auftraggeber war das wohlhabende und kunstinteressierte belgische Ehepaar Adolphe und Suzanne Stoclet. Sie lernten in Wien in den Jahren 1903 und 1904 die einschlägigen Künstler dieser Zeit – wie den Maler Gustav Klimt und den Architekten Josef Hoffmann – kennen und beauftragten Hoffmann und die von ihm gegründeten Wiener Werkstätten, ihr Palais in Brüssel zu bauen und auszustatten. Hoffmann konzipierte ein modernes Stadtpalais mit den Annehmlichkeiten eines Landhauses. Es sollte sowohl der Repräsentation als auch der Unterbringung der umfangreichen Kunstsammlung der Stoclets dienen. Als künstlerischer Höhepunkt der zahlreichen Repräsentationsräume inszeniert der Speisesaal mit Klimts Lebensbaum ein perfektes Zusammenspiel der verschiedenen Künste, deren Effekte sich gegenseitig verstärken.
Klimts Fries, Hoffmanns Architektur und das Mobiliar der Wiener Werkstätten machen diesen Raum zu einem der berühmtesten Interieurs des 20. Jahrhunderts. Bis heute befindet sich das Palais im Privatbesitz und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich – ein Umstand, der den Werkszeichnungen eine wohl noch größere Bedeutung verleiht.
Handschriftliche Notizen
Aus seiner Zeit als Wand- und Ausstattungsmaler beherrschte Klimt die Technik der Entwurfszeichnung mit Quadratrasterung auf Papier. Für seine 1:1 Zeichnungen wählte er Transparentpapier in den Abmessungen der Mosaikplatten. Die Ausarbeitung mit wässrigen Gouachefarben verzog und verwarf allerdings immer wieder das Transparentpapier, weshalb es auf Leinwand kaschiert wurde. Dabei entstanden die Quetschfalten und die abgeschnittenen oder unterbrochenen Striche. Klimt überarbeitete immer wieder seine Zeichnungen. Für Korrekturen benutzte er weiße Farbe und übermalte damit bereits gezeichnete und ausgearbeitete Stellen – oder er strich die betroffenen Bereiche einfach durch. Neben Gold-, Silber- und Bronzepulvern verwendete er auch Platin als silberfarbenes Blattmetall. Die Werkszeichnungen dienten zudem als Anweisungen für die Umsetzung des Mosaiks. Seine konkreten Vorstellungen zu Materialien und Ausführungen schrieb Klimt direkt in die entsprechenden Bereiche der Zeichnungen: „Die mit hellem Silber bezeichneten Flecken sind (eventuell) in Perlmutter einzusetzen“. Die auf Leinwand kaschierten Entwurfszeichnungen ließen sich einfach zusammenrollen und zum Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Kunsthandwerkstätten und Klimts Ateliers in Wien und am Attersee hin- und hergeschickt werden.
Der Bösendorfer Lebensbaumflügel
Mit dem Lebensbaumflügel aus der Collector’s Items Artist Series ehren wir Gustav Klimt nicht nur als einen der bedeutendsten österreichischen Maler. Durch seine spartenübergreifenden Werke, mit ihren altorientalischen, frühchristlichen und ostasiatischen Einflüssen, war Klimt bereits zu Lebzeiten ein Weltenkünstler. Inspiriert von diesem großartigen Kunstwerk entstand das Ensemble aus „Lebensbaum“ und „Erwartung“ aus Klimts Originalwerkzeichnungen, die wir mittels einer aufwendigen Reprographietechnik auf das Innere des Flügeldeckels übertragen. Der Schmuck der „Erwartung“ – der jungen Frau – wird anschließend mit feinstem 23 Karat Blattgold in aufwendiger Handarbeit vergoldet. Das Notenpult und die Fußbacken greifen weitere Elemente der Werkszeichnungen auf. Als Collector’s Item ist der Lebensbaumflügel auf weltweit 25 Instrumente limitiert und mit einer individuell nummerierten Messingplakette versehen.
Die handschriftlichen Notizen auf den Zeichnungen des Lebensbaums machen dieses Werk nicht nur zu einem ganz persönlichen Zeitzeugen, sondern gewähren auch einen einzigartigen Einblick in den künstlerischen Schaffensprozess von Gustav Klimt. Verbunden mit Himmel, Erde und Unterwelt, steht der Lebensbaum für den Kreislauf des Lebens, für Wachstum, Kraft und Gesundheit. Der Bösendorfer Lebensbaumflügel ist erhältlich als Grand Piano 214VC und Concert Grand 230VC mit der Vienna Concert Technologie. Österreichische Kultur auf allen Ebenen – künstlerisch, handwerklich und klanglich.